Gebärmutterhöhlenkrebs

Synonym: Endometriumkarzinom

Diese Erkrankung ist die häufigste Erkrankung des weiblichen Genitales, tritt bevorzugt im höheren Lebensalter auf und ist in dem Stadium, in dem es am häufigsten entdeckt wird, in den meisten Fällen relativ gut heilbar.

Häufigkeit und Altersverteilung

Diese Erkrankung ist in den letzten Jahren zur häufigsten bösartigen Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane geworden. Sie tritt im Allgemeinen erst im mittleren und höheren Lebensalter auf. Ab 50 Jahren nimmt das Erkrankungsrisiko deutlich zu. Der Altersgipfel liegt zwischen 65 und 70 Jahren.

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Risikofaktoren

Das Risiko ist bei den Frauen, die eine Zuckererkrankung, einen erhöhten Blutdruck und Übergewicht haben, deutlich erhöht. Auch Patientinnen mit einer bösartigen Brust- oder Eierstockserkrankung haben ein etwas erhöhtes Risiko.

Zeichen der Erkrankung (Symptome)

Das Leitsymptom für den Gebärmutterhöhlenkrebs stellen unregelmäßige Blutungen in den Wechseljahren und alle Blutungen dar, die nach dem Ende der Wechseljahre auftreten. Dies bedeutet, daß die genannten Blutungsstörungen unbedingt durch eine frauenärztliche Untersuchung, ggf. durch weitergehende Untersuchungen geklärt werden sollten.

Möglichkeiten der Früherkennung

Im Gegensatz zum Gebärmutterhalskrebs gibt es leider keine genauso gut wirksame Früherkennung für den Gebärmutterhöhlenkrebs. Bei Risikopatientinnen kann durch eine Ultraschalluntersuchung von der Scheide aus die Dicke und Struktur der Gebärmutterschleimhaut beurteilt werden. Diese ist jedoch bisher nicht Gegenstand der gesetzlichen Krebsvorsorgeuntersuchung. Nur in relativ wenigen Fällen können sich aus dem Abstrich Verdachtsmomente ergeben.

Feststellung der Diagnose

Die Diagnose wird durch eine Ausschabung gestellt. Hierbei wird die Gebärmutterschleimhaut aus der Gebärmutterhöhle und aus dem GEbärmutterhals mit einem entsprechenden Instrument ausgeschabt und dann histologisch, d.h. unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht. In manchen Fällen kann eine Gebärmutterspiegelung sinnvoll sein. Um die Ausdehnung der Erkrankung zu erkennen, sind eventuell ergänzende Untersuchungen wie Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung der Nieren, Blasen- und Enddarmspiegelung oder eine computertomographische Untersuchung des Unterbauches erforderlich.

Behandlungsmöglichkeiten

Im allgemeinen ist die Operation mit Entfernung der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Eileiter und je nachdem zusätzlich von Lymphknoten und Bandverbindungen die Therapie der Wahl. In vielen Fällen kann nach der Operation eine Bestrahlung den Therapieerfolg sichern. In ausgewählten Fällen kann es sinnvoll sein, ausschließlich zu bestrahlen, meist sowohl von innen, durch eine vorübergehende Einlage in die Gebärmutter (heute meist im sogenannten Afterloadingverfahren) als auch von außen durch die Haut. Dies erfordert eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen Frauenärzten und Strahlentherapeuten. In bestimmten Situationen können eine Hormonbehandlung (Gestagene oder Antöstrogene) oder eine Chemotherapie die Behandlung ergänzen.

Heilungsaussichten

Glücklicherweise ist diese Krebserkrankung gut heilbar. In der ganz überwiegenden Mehrzahl der Fälle wird die Erkrankung in einem Stadium festgestellt, in dem durch eine entsprechende Therapie ungefähr 75 % der Patientinnen vollständig geheilt werden. Nimmt man die Patientinnen aller Stadien zusammen, so liegt die 5-Jahre-Überlebenszeit bei ca. 70 %.