Euphorie in der Krebsdiagnostik

In dem renommierten Journal Science wurde ein Artikel veröffentlicht, welcher in der Presse euphorisch aufgenommen wurde. ein Krebstest CancerSeek wurde vorgestellt, welcher in einem Test mit dem Testansatz acht verschiedene Krebsarten nachweisen kann.

Die Experten sind jedoch nicht ganz so glücklich wie die Laienpresse. Warum?

Um diesen Test zu verifizieren wurde dieser nur bei Probanden durchgeführt, bei denen bereits ein Tumor aus der Zielgruppe vorhanden war. 80% der Probanden befanden sich dabei bereits in einem deutlich fortgeschrittenen Tumorstadium, nur 20% im Anfangsstadium. Gerade bei Anfangsstadien gelang der Nachweis nur in 43% der Fälle, selbst bei schweren Stadien lediglich in 78% der Fälle.

Der nächste Schritt wäre nun, den Test an Gesunden durchzuführen um zu schauen, was passiert. Das würde aber bedeuten, dass bei einem gesunden Menschen bei auffälligem Test dieser komplett „auf den Kopf“ gestellt werden müsste, um den tatsächlichen oder vermeintlichen Tumor zu finden. Das ist nicht nur eine erhebliche finanzielle Belastung des Gesundheitssystems, sondern eine massive Belastung für den jeweiligen Menschen.

Für eine Krebsfrüherkennung ist der Test daher bislang absolut nicht geeignet.

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