Der Brexit und Folgen für Medikamente

Für uns Durchschnittsmenschen in Deutschland ist die Wahrnehmung des Brexit eher mit etwas Lästigem verbunden und läuft bei den Meisten nicht gerade auf der Aufmerksamkeitsskala ganz oben. Das kann sich schnell ändern. Die Europäische Arzneimittelbehörde warnt mittlerweile vor den Folgen für „Verbraucher“ von Medikamenten, weil Firmen bei der Umsetzung der Folgen des Brexit z.T. weit hinterher hinken. Knapp 700 Wirkstoffe oder Medikamente haben ihren Ursprung in England oder die Firmen haben dort ihren Hauptsitz. Diese müssen, da Medikamente mit dem Brexit ihre Zulassung in der EU verlieren, entsprechende Zulassunganträge anderweitig stellen. Bei 108 Wirkstoffen gäbe es lt. EMA ernsthafte Bedenken, dass dieses fristgerecht erfolgen wird.

Quelle:

Sie glauben nicht, dass es Sie treffen könnte? Mit dem Entzug von 70% aller Valsartane (einem Blutdruckmittel) aufgrund von Verunreinigungen beim Produzenten in China ist auch hier Hektik eingetreten!

Alles wird besser unter der neuen Regierung

Klar, natürlich, haben wir doch gehört. Schön, dass auf alle Kassenversicherten demnächst neue Kosten zukommen werden. Die Preise für einige Medikamente können steigen, da die Hersteller zu den z.T. Dumpingpreisen der Rabattaktionen der Kassen nicht mehr produzieren können (oder wollen). Folge? Es werden mehr Medikamente zuzahlungspflichtig, bedeutet für die Versicherten zusätzliche Kosten. Bei Menschen, welche viele Medikamente einnehmen müssen, könnten das ggf. 100€ oder mehr im Jahr ausmachen.

Bislang haben wir ja nur mitbekommen, dass Medikamente in Deutschland vom Markt genommen wurden. Haben Sie noch nicht gemerkt? Selbst die Gynäkologen spüren das, dass nicht alle Medikamente, welche bislang verordnet wurden, verfügbar sind.

Wie verunsichere ich Schwangere?

Momentan macht ein Bericht die Runde, welche aus dem European Journal of Psychiatry stammt. In dem wird eindringlich vor der Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft gewarnt.

Warum? Weil die Autoren aus dieser Studie, welche über 750 Schwangere untersucht hatte, zu dem Schluss kommen, dass es besonders bei Mädchen bei Einnahme von Paracetamol in der Frühschwangerschaft zu einer Sprachverzögerung bis zum 30. Lebensmonat kommt.

Erstaunlicherweise soll dieses bei Jungs nicht der Fall sein, diese haben bei vergleichbarem Alter bereits typischerweise eine Sprachverzögerung.

Von Experten wird diese Studie stark kritisiert, da sie methodische Mängel aufweist, die diese Rückschlüsse nicht zuließen. Nichts desto trotz ist es so, dass jede Medikamenteneinname, auch Paracetamol, in der Schwangerschaft nach Möglichkeit vermieden werden sollte.