Neues zu 2024, Altes aus 2023

Der Dezember ist ein Monat, in dem gerne zurück und vorwärts geblickt wird. Blicken wir doch einmal auf die Gesundheitspolitische Situation 2023 und die kommende 2024.
2023 war gekennzeichnet durch Pleiten, Pech und Pannen der den Ärzten zugemuteten Telematik (IT Struktur).

Dazu gehören der elektronisch verschlüsselte Austausch von Dokumenten zwischen den Ärzten, dieses funktioniert regelmäßig bei vielleicht 10% der Ärzte, selten zwischen Ärzten und Krankenhäusern und fast nie zwischen Ärzten und Pflegeeinrichtungen. Die Software ist anfällig, umständlich, langsam und vielfach ohne korrekte Funktion. Wenn doch, dann gibt es Fehler nach einem Update.

Dazu gehört die elektronische Krankschreibung, welche monatelang von einigen, auch relevanten Kassen, nicht angenommen werden konnte, Arbeitgeber keine funktionierenden Abfragesysteme über den Krankenstand Ihrer Beschäftigten hatten und damit die Kranken die Misere ausbaden durften.

Dazu gehört das elektronische Rezept , welches nach deutscher Lesart dadurch digital ist, dass die Praxis auf einen DIN A5 Bogen einen QR-Code druckt, welcher in der Apotheke ausgelesen werden muss. Welch Innovation!!

Die Evolution dieser digitalen Glanzleistung ist, dass das Rezept über die Krankenkassenkarte in der Apotheke abgeholt werden kann. Kann………
Zunächst muss die Apotheke das können. Dann dauert die Übertragung des Rezeptes in der Praxis locker 30sec pro Rezept, die Übertragung auf den Rezeptserver, auf den die Apotheke zugreifen muss, kann dann bis zu mehreren Stunden dauern. Eben mal mit Rezept in die Apotheke war Vergangenheit.

Falls Sie also in Zukunft erst in einigen Stunden in der Apotheke auf Ihr Medikament zugreifen können, wissen Sie warum.

Falls dann die Apotheke das gewünschte Medikament lediglich von einer anderen Firma vorrätig hat, dürfen Sie den o.g. Ablauf noch einmal durchlaufen – nicht etwa mal so eben….

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start in das kommende Jahr und im Sinne der gesundheitspolitischen Veränderungen ebenso gute Nerven wie wir sie benötigen werden 🙂

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Alle Personen, welche sich mit digitalen Inhalten und Vorgängen beschäftigen, kommen um dieses Thema auch im Gesundheitswesen nicht herum.

Beispiele sind die Versicherungskarten, welche eingelesen werden, die Kommunikation mit den Kassen oder Versicherern, Speicherung von Daten in den Praxen oder auch der Austausch von Daten zwischen den „Leistungserbringern“, wie diese gerne im Politjargon genannt werden. Viele fragen sich jedoch, warum die Digitalisierung sonst so lange benötigt. Ein Grund sind handfeste wirtschaftliche Interessen der Anbieter von Hard- und Software. Durch setzten unterschiedlicher Standards waren anfänglich Anbieter mit untereinander inkompatiblen System am Start. Das wurde bereinigt, Standards geschaffen und die Politker und/oder Ärzte/Kassen mussten klären, wer den der Zahlmeister dieses Aufwandes sein sollte. Gerne hätten alle Nichtärzte es gesehen, wenn dieses komplett von den Ärzten übernommen worden wäre, nur hatten ausgerechnet diese kaum ein Interesse, da der Profit auf Seiten der Kassen und der Politik lag.

Die wollten jedoch für Interesse kaum zahlen, sie hätten womöglich ihren Versicherten erklären müssen, dass Sie an die Daten derselben sollten und dafür von ihren Versicherten auch noch Geld haben möchten……

Kommt der Datenschutz! Ich möchte ungerne meine Daten im Netz wiederfinden, nur weil irgendeine App oder ein Programm nicht gut gesichert ist oder die Daten in der Welt umher posaunt.

Die Gesellschaft, in der sich seit Jahren die Beteiligten um den korrekten Einsatz streiten nennt sich Gematik. Der Bundesgesundheitsminister ist nun der Meinung, durch einen Handstreich (in der Demokratie könnte man das auch Gesetzt nennen) 51% dieser Gesellschaft zu übernehmen und damit die Richtung vorzugeben. Zusätzlich wird beschlossen, dass eine einfache Mehrheit (also 51%) für eine Entscheidung ausreichen wird!

Es geht also nur bedingt um ihr Wohl, sondern mal wieder um ganz andere Hintergründe, sonst würde BM Spahn sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.