Die Bertelsmann Stiftung hat eine Studie veröffentlicht, nach der jeder zweite Patient im Netzt nach Gesundheitsinformationen sucht, vor oder nach einem Arztbesuch.
Die Motivation ist, entweder einen Arztbesuch zu vermeiden, sich vorher „schlau“ zu machen bevor man beim Arzt ist, oder nach einem Arztbesuch die Informationen „gegenzuchecken“
Bertelsmann kommt zu dem Schluss, das
- 52% immer oder meistens zufrieden mit den Informationen sind,
- 44% teils, teils zufrieden sind,
- 4% nicht zufrieden sind.
Lustig wird es dann im nächsten Absatz oder in der kommenden Grafik:
- 65% der Nutzer haben Schwierigkeiten, den Wert und die Korrektheit der Informationen zu erkennen,
- 51% der Nutzer werden durch die Informationen, oder deren Fülle verwirrt.
Damit muss ja ganz klar gesagt werden:
- Obwohl 65% der Nutzer den Wert der Informationen in Frage stellen, sind 52% damit zufrieden?? Also lieber miese, als gar keine Informationen?
- Obwohl 51% der Nutzer verwirrt sind durch die Fülle der Informationen, sind 52% der Nutzer damit zufrieden?? Verwirrung als Zufriedenheitsgarant?
Genauso sieht dann leider auch die Realität in den Praxen aus. In 2/3 der Diskussionen wird über etwas den Zustand meistens nicht betreffendes diskutiert, nur circa 1/3 der Fragen hat überhaupt etwas mit dem eigentlichen Thema zu tun. Mich wundert, dass über 80% der Ärzte daher die Informationen aus dem Netz begrüßen, obwohl sie in 2/3 der Fälle nur Zeit rauben, da erst einmal die „Spreu vom Weizen“ getrennt werden muss.
Auch für Ärzte ist das Netzt ein tolle Fundgrube für diverse Informationen, jedoch auch für Ärzte ist es schwer, tendenziöse Artikel und Informationen von korrekt objektiven Informationen zu unterscheiden, da sich vielfach hinter seriös erscheinenden Seiten eindeutig Direktiven von Verbänden und Firmen wiederfinden!