Impfen, Impfgegner, Argumente

Momentan gibt es einige Meldungen zum Thema Kinderkrankheiten, Impfen und Impfgegner. Erstaunlich, denn die Sachlage ist seit Jahren dieselbe. Es gibt Menschen, welche Impfungen als schädlich ablehnen, andere lassen sich mit Impfungen versehen, welche ggf. nicht so wahnsinnig sinnvoll sind.

Vielleicht hat die Presse aufgehorcht, dass in Europa in den ersten sechs Monaten 2018 über 41.000 Menschen an Masern erkrankt sind. Über 70 sollen daran gestorben sein, die Meisten waren nicht geimpft. Leider ist es auch noch so, dass Erwachsene bei einem Infekt mit einer typischen „Kinderkrankheit“ heftiger reagieren, als die Kinder.

Einen guten Überblick über die Gemengelage zum Thema Impfen findet sich in der Zeit Online.

Kinderlähmung (Polio) ist ausgerottet?

Denkste, muss man leider nach einem Artikel in der Ärztezeitung sagen! Wenn auch die neuesten Fälle in Papua-Neu Guinea aufgetreten sind, seitdem verlangt Australien einen Nachweis für einen ausreichenden Polio Impfschutz. Aus unserer Praxis können wir dazu leider nur sagen – viele haben keinen Impfschutz oder keinen Schutz mehr!

Also, Impfpass zur Vorsorge mitbringen, Kontrolle und durch uns schützen lassen. Ganz einfach.

Vorbeugung einer Blasenentzündung

Seit mehreren Jahren ist bekannt, dass D-Mannose gerne als Prophylaxe bei wiederkehrenden Blasenentzündungen verwendet wird. D-Mannose ist ein Zucker, der Glucose nicht unähnlich, wird aber vom Körper kaum verstoffwechselt. Aus dem Jahre 2013 gibt es zwei Studien, welche beweisen sollen, dass eine vorbeugende Einnahme dieses Stoffes gegen gehäufte Blasenentzündungen hilft. Die Power der beiden Studien erscheint aber recht schwach, die Ergebnisse nicht ausreichend im Kontext des Designs diskutiert.

Also als Fazit, möglich wäre es, aber eine klare Empfehlung sicher nicht. Zusätzlich kommen in einem erheblichen Anteil des Studienkollektives Nebenwirkungen vor, welche gerne unterschalgen (Naturstoff, etc.)

 

Enttäuschter Traum

Sie kennen das? Blasenentzündung und die Vorbeugung durch Cranberry? Für alle, die immer noch daran glauben – geht leider nicht! Schon 2012 konnte man leider lesen, dass diese Substanz sich nicht für eine vorbeugende Anwendung bei gehäuften Blasenentzündungen eignet. Link: Dabei dämmte im Labor ein Extrakt von Cranberries schon das Wachstum von Bakterien ein, leider lässt sich das wohl nicht auf das „echte Leben“ übertragen.

Beratung rund um das Thema Verhütung und Schwangerschaft

Die erste Anlaufstelle für solche Themen ist in Deutschland fast immer der Frauenarzt/die Frauenärztin. Es gibt aber sicher Situationen, in den ggf. von Dritter Seite Informationen gewünscht sind. Hierzu gibt es seit einiger Zeit Beratungsstellen für diese Themen.

Auf der Website Familienplanung.de finden Sie zusätzliches Informationsmaterial und natürlich Anlaufstellen. Dazu müssen Sie lediglich rechts auf den Button Ihre Postleitzahl und Stadt eingeben, dann bekommen Sie eine „mehr oder weniger gut“ gefilterte Liste der Beratungsstellen.

Reisezeit in die warmen Länder – Zikazeit!

Das Wetter ist in Deutschland alles andere als angenehm, die Feiertage haben dabei auch ihr Gutes – Ferien. Viele von uns reisen daher in die warmen Gefilde und setzen sich möglicherweise der Gefährdung durch einen ZIKA-Infekt aus. Der Infekt an sich ist nicht das Problem, sondern die eventuelle Kombi aus Infekt – oder Infektionsrisiko und Schwangerschaft, bzw. Kinderwunsch.  Zika kam vor den olympischen Sommerspielen in Brasilien in unseren Fokus, mittlerweile gibt es genügend andere Destinationen, welche ebenso risikoreich für Reisende sein können. Informationen hierüber liefern Karten von der ECDC.

Welche Verhaltensweisen sind angeraten?

  • Um bei bestehender Schwangerschaft keinen Infekt zu bekommen, raten alle Informationsstellen von einer Reise in die Gebiete ab! Aktuelle Informationen, siehe oberer Link.
  • Schwangere, welche eine Reise nicht vermeiden können, sollten mindestens sechs Monate ab der Reise mit Kondomen verhüten.
  • Partner von Schwangeren, welche solche Reisen unternehmen mussten, sollten für den Zeitraum der Schwangerschaft immer mit Kondomen Verkehr haben, um eine eventuelle Infektübertragung zu vermeiden.
  • Paare mit Kinderwunsch sollten entweder eine Reise in genannte Länder vermeiden, oder für mindestens drei Monate konsequent mit Kondomen verhüten. Alternativ kann ab vier Wochen nach Ende der Reise auch eine ZIKA Analyse im Blut bestimmt werden. Nachteilig ist jedoch die häufige Kreuzreaktion mit anderen Virusinfekten, welche eine „falsch-positive“ Reaktion hervorruft.

Therapien?

  • Es gibt keine Behandlungen des Infektes. Bei immunkompetenten, nichtschwangeren Frauen tritt auch selten ein Symptom auf. Von daher ist das Abwarten die einzige Möglichkeit.
  • Nach einer Studie aus dem N Engl. J Med. treten nur bei bis zu 10% aller Infektionen bei den Ungeborenen im Rahmen eines mütterlichen Infektes Probleme auf. Jedoch gibt es weder vorhersehbare Kriterien für eine kindliche Infektion, noch eine Therapie. Vermeidung ist daher die Strategie.