Der Nieser muss raus

Auf Spiegel Online gibt es eine „witzige“ Seite – der seltene Patient oder Unfall. Diese Woche: Ein Nieser mit Folgen. Ein Mann hält sich bei Niesen die Nase zu und erleidet eine erhebliche Verletzung. Ein Riß im Schlun/Rachen im weichen Gewebe bis runter Richtung Zwerchfell.

Also der ärztliche Rat: Der Nieser muss raus, damit auch die Keime entfleuchen und solche Dinge nicht passieren.

Luxus in Frankfurt

Natürlich ist es kein schönes Erlebnis, die Entbindung unter Umständen mit 10 anderen Frauen lautstark zu teilen, da das Krankenhaus an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Für Frau aus Sylt, Nordhessen oder in Niedersachsen oder anderen Flächstaaten klingt das wie ein Luxusproblem. In Sylt kam zuletzt ein Kind 2016 auf die Welt, da bei fehlendem Kreißsaal die allermeisten Paare vor Termin die Insel verlassen müssen, sich in einem Boardinghaus unterbringen lassen und dann dort vor Ort entbinden. Dieses Konzept wird von den Kassen mitgetragen und die Unterkunft pauschalisiert bezahlt.

Der Knackpunkt dort, wie bei vielen anderen Häusern ist das liebe Geld. Aufgrund der massiv gestiegenen Haftpflichtprämien lohnen sich Entbindungszahlen unter 300 Entbindungen/Jahr nicht mehr. Daher machen die Kliniken den Kreißsaal einfach dicht, oder sie bekommen keine Hebammen oder Ärzte mehr; Grund ist der gleiche. Wie schnell das momentan geht können Sie hier sehen:

Ein Schelm, wer Böses denkt

Netter Satz vom CSU Chef Seehofer im Rahmen der Verhandlungen der Großen Koalition: Wir werden sicherstellen, dass alle auch zukünftig eine gute, flächendeckende medizinische und pflegerische Versorgung von Beginn bis Ende ihres Lebens erhalten, unabhängig von ihrem Einkommen und Wohnort. Dazu gehörten auch eine wohnortnahe Geburtshilfe, Hebammen und Apotheken überall da, wo die Menschen lebten.

Das ist ja gerade das Problem. Dort, wo immer weniger Menschen leben, gibt es auch immer weniger Angebote dergleichen. Erst ist der Markt weg, dann die Post/Bank oder der „Tante-Emma“ Laden, dann machen die Kneipen zu und zuletzt findet der Arzt keinen Nachfolger mehr.

Das will die GroKo ändern? Wie denn, wenn bislang die Abwanderung nicht gestoppt werden konnte, wie soll eine Zuwanderung in diese Gebiete attraktiv werden? Nur dann kommen auch die ganzen Dienstleister und ggf. lassen sich auch Mediziner aus den Kliniken überreden sich in der Fläche nierzulassen.

Zudem war die Marschrichtung unter der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt eine ganz andere: Es sollen Zentren gebildet werden, die Fläche soll ausgedünnt werden. Das soll nun nicht mehr gelten? Kaum zu glauben, allein 2016/2017 haben sich die Zahl der geburtshilflich tätigen Kliniken wieder reduziert. Bekommt Sylt jetzt wieder eine Geburtshilfe, weil die Groko es so will? Das war 2013/2014 eine ganz bekannte Posse, siehe hier:

 

Schwangerschaft mit 40

Wenn sich Paare über 40 Gedanken über eine (erneute) Schwangerschaft machen, denken diese als erstes an Fehlbildungen, Chromosomenstörungen, dabei namentlich oft an Down Syndrom (Trisomie21). Es sind eigentlich vor dem Start ganz andere Dinge zu bedenken oder mit ins Kalkül zu ziehen, welche sehr belastend sein können. Hier ein kleiner Exkurs, welche Überlegungen bei dieser Gruppe von Paaren wichtig ist. „Schwangerschaft mit 40“ weiterlesen

Wie verunsichere ich Schwangere?

Momentan macht ein Bericht die Runde, welche aus dem European Journal of Psychiatry stammt. In dem wird eindringlich vor der Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft gewarnt.

Warum? Weil die Autoren aus dieser Studie, welche über 750 Schwangere untersucht hatte, zu dem Schluss kommen, dass es besonders bei Mädchen bei Einnahme von Paracetamol in der Frühschwangerschaft zu einer Sprachverzögerung bis zum 30. Lebensmonat kommt.

Erstaunlicherweise soll dieses bei Jungs nicht der Fall sein, diese haben bei vergleichbarem Alter bereits typischerweise eine Sprachverzögerung.

Von Experten wird diese Studie stark kritisiert, da sie methodische Mängel aufweist, die diese Rückschlüsse nicht zuließen. Nichts desto trotz ist es so, dass jede Medikamenteneinname, auch Paracetamol, in der Schwangerschaft nach Möglichkeit vermieden werden sollte.

Sind Sie noch in der richtigen Kasse?

Zum 1.1.2018 haben viele Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag gesenkt. Zwischen 0,08 und 0,3 % senken einige Kassen ihren Zusatzbeitrag, so dass diese mittlerweile auf einen Gesamtbeitrag von bis zu 15,5 % kommen. Vereinzelt, hier sind es Betriebskrankenkassen, haben allerdings Kassen diesen Zusatzbeitrag auch um bis zu 0,6 % erhöht.

Allerdings sollte man nicht nur auf den Beitrag alleine schauen. Gerade jetzt fangen viele Kassen an, Paaren,welche schwanger werden möchten, damit aber Probleme haben, zum Beispiel die Kinderwunsch Behandlung komplett zu bezahlen und nicht nur 50 % der Gesamtkosten. Das kann in einem Jahr durchaus 2.000-4.000 € ausmachen.

Damit relativieren sich dann 100 € Mehrbeitrag gegenüber einer günstigeren Konkurrenzkasse. Also Augen auf bei der Idee einer Kassenwechsels.