Eine dritte COVID – 19 Impfung?

In der – wohlgemerkt politischen Öffentlichkeit – wird momentan massiv über eine dritte COVID – 19 Impfung diskutiert. Man sollte sich dabei immer vor Augen führen, dass dies in der medizinischen Fachwelt so in dieser Intensität nicht diskutiert wird. In Israel und anderen Ländern wird momentan massiv eine dritte Impfung bei Älteren beziehungsweise Hochrisikopatienten durchgeführt.

Die Begründung ist jedes Mal, dass es Daten gäbe, aus denen zu ersehen ist, dass mittlerweile die Immunität, zumindest in dieser Bevölkerungsgruppe, so nach gelassen hätte, dass eine dritte Impfung zum aufrecht erhalten der Immunität zwingend notwendig ist. Unterfüttert wird diese Ansicht dadurch, dass in Israel die Neueinfektionsrate massiv angestiegen ist. Da möchte natürlich auch die Bundesregierung nicht hinten anstehen und diskutiert genau diese Vorgehensweise in aller Öffentlichkeit. Nochmals, die Regierung, nicht ein Ärzteverband oder eine fachwissenschaftliche Autorität.

Worauf beruht denn diese Annahme, oder gibt es dafür Daten?

In Israel ist es so, dass die Impftquote (geimpfte Personen zur Gesamtbevölkerung) genauso gut oder schlecht ist wie in Deutschland. Die Mehrzahl der jenigen, welche zur Zeit positiv auf COVID – 19 getestet werden oder sogar im Krankenhaus landen, sind unter 50 und waren nicht geimpft. Der Großteil der jenigen, welche jetzt erneut geimpft werden, waren in der Zwischenzeit nicht erkrankt oder wiesen keinen erneuten positiven Test auf. Das gleiche wird sich sicherlich auch in Deutschland so abspielen. Worauf beruht denn diese Annahme, oder gibt es dafür Daten?

Dafür ein Gedankenspiel. Wenn sie sich gegen Hepatitis B impfen lassen, rät ihn häufig ihr Hausarzt, dass sie nach circa zehn Jahren entweder eine Auffrischimpfung durchführen lassen oder einen sogenannten Titer bestimmen lassen, anhand dessen er in etwa abschätzen kann, ob sie noch immun sind. Zum Beispiel einen Titer von 1:100. Damit gelten sie als immun, eine erneute Impfung ist nicht sinnvoll, weil es die Situation nicht verbessern wird.

Weder in Israel noch in Deutschland oder anderen Ländern wird regulär jetzt ein Antikörpertiter bei COVID-19 geimpften Menschen durchgeführt, höchstens in Einzelfällen für eine Studie. Diese Daten sind, zumindest in der Öffentlichkeit, nicht bekannt. Zugleich ist nicht bekannt, ob ein Wert, von 1:100 nun in der Immunität schlechter sein könnte als zum Beispiel ein Wert von 1:250.1:250 klingt gut, ist denn das aber tatsächlich schlechter, wenn man nur einen Titer von 1:100 hat?Wissen wir nicht, es wird aber wild drauf hin geimpft, was jetzt, zumindest für mich, einen unangenehmen Beigeschmack hinterlässt.

Der Bevölkerung wird suggeriert, dass eine erneute Impfung für das Durchstehen der Herbst- und Wintersaison und zur Vermeidung einer vierten Welle zwingend notwendig ist, Daten dafür gibt es aber überhaupt nicht.In Deutschland sind mindestens noch 30-40 % der Menschen nicht oder nicht vollständig geimpft, 15-25 % der Menschen werden sich auch nie impfen lassen. Diese sind sicherlich ein höheres Risiko als eine Bevölkerungsgruppe welche schon zweifach immunisiert ist und jetzt in Angst und Schrecken versetzt wird, weil sie eventuell noch keine dritte Impfung haben, welche nach wissenschaftlichem Maßstab zur Zeit kein überzeugendes Argument bietet. Das kann sich natürlich ändern, auch Daten sind im Fluss.

Wahrscheinlich werden trotzdem viele in Scharen zu impfenden Ärzten oder zu den Impftzentren rennen, um sich eine dritte Impfung abzuholen, mit dem besseren Gefühl, sie wären besser geschützt. Wahrscheinlich ist das der gleiche Effekt, wenn Männer Hosenträger und Gürtel anhaben, einer könnte ja kaputtgehen.

Damit soll nicht zum Ausdruck gebracht werden, wir wären gegen eine Impfung, nein nur erscheint uns dieses als blinder Aktionismus, welcher durch die Wahlperiode auch noch vorangetrieben wird. Erinnern wir uns, 90 % der Weltbevölkerung ist immer noch nicht geimpft.

Wenn wir (Menschen in den Industriestaaten) unser altes Leben wiederhaben wollen, gehört dazu auch Reise, Kultur und Besichtigung von fremden Ländern und Kulturen, was alles erst dann gefahrarm oder gefahrlos möglich sein wird, wenn endlich diese Menschen in diesen Ländern auch eine volle Immunität haben. Bis dahin drehen wir uns hier in Europa und in der anderen Industrieländern nur im Kreis und diskutieren über eine dritte Impfung, der anderweitig Menschen zu Tausenden an COVID sterben, weil sie nicht geimpft sind.

Impfung togo

Die hessische Landesregierung hat beschlossen, dass ab Samstag dem 2.8.2021 sämtliche Impfzentren in Hessen die Möglichkeit bieten, ohne Termin sofort eine COVID – 19 Impfung zu bekommen. Erwähnt wurde bei der Pressemitteilung allerdings nicht, um welche Impfstoffe es sich handelt, oder ob man sich einen Impfstoff aussuchen kann.

So schön diese Idee ist, kurzfristig entschlossene zu einer Impfung zu bewegen, so kritisch sehen wir diese Vorgehensweise für die niedergelassenen Ärzte. Wir müssen seit zwei Wochen den Impfstoff zwei Wochen im Voraus bestellen. Bedeutet für die Praxen, wenn sich jetzt kurzfristig Patienten abmelden weil sie von heute auf gestern einen Termin in einem dieser Zentren bekommen, wird es für die Praxen eng. Im Klartext, wenn keine Ersatzperson für die vorgesehenen Impfungen gefunden werden, können die Praxen massenweise Impfstoff wegwerfen, da zum Beispiel Biontech nur 31 Tage ab dem Auftauen und der Lieferung in die Praxis haltbar ist.

Schon jetzt haben Praxen, Betriebsmediziner und auch die Zentren Schwierigkeiten Menschen zu einer Impfung zu bewegen oder die Termine einzuhalten. Wenn jetzt durch solche kurzfristigen Aktionen Zentren sich gegenseitig kannibalisieren, ist das für kurzentschlossene Personen sicherlich schön, für die Menge an zu verwerfenden Impfstoff sicherlich nicht. Damit werden möglicherweise Kosten produziert, welche so nicht eingeplant werden sollten!

Die Konsequenz für uns wird sein, wir werden, nachdem die jetzigen Erstimpfungen vollzogen sind, nur noch Zweitimpfungen durchführen und dann das Programm komplett beenden.

Erste Erfahrungen mit dem neuen Online Buchungssystem

Seit knapp drei Wochen haben wir ein neues Buchungssystem „Doctolib“ im Einsatz. Wie immer gibt es Anlaufschwierigkeiten, so auch hier. Daher bitten wir um Verständnis und bitten im Zweifel um eine Mail oder einen Anruf in die Praxis.
Durch Corona haben wir zusätzlich seit Monaten ein erheblich höheres  Telefonaufkommen. Bitte nicht verweifeln – auch wenn wir fast an diesem Punkt sind 🙂

Stillen und COVID-19 Impfung

Bislang gab es keine nennenswerte Anzahl von Daten über das Thema Stillen und Impfung mit einem mRNA Impfstoff (Moderna oder Biontech) gegen COVID – 19.

In einem aktuellen Artikel im Spiegel wird dieses Thema aufgegriffen, wenn auch mit kleiner Fallzahl. In diesem scheint eindeutig klar zu sein, dass der Impfstoff nicht in die Muttermilch übergeht, sondern lediglich die Immunantwort (Antikörper) an das Neugeborene über die Muttermilch weitergegeben wird. Damit erscheint der Impfstoff geeignet für stillende Mütter, um gleichzeitig dem Neugeborenen eine gewisse Immunität vor der Infektion geben zu können.

Impftermin mit Biontech

Liebe Patientinnen, am 7.7.2021 in der Zeit von 10.00 Uhr bis 12:00 Uhr bieten wir Ihnen 17 Impftermine mit oben genanntem Impfstoff gegen COVID – 19 an. Dieses gilt zunächst nur für Patientinnen unserer Praxis. Sie müssen allerdings bedenken, dass sie sechs Wochen später den zweiten Termin wahrnehmen müssen, wir impfen keine Patienten nur für einen einzigen Termin.

Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte unter der Kontakt E-Mail, welche sie ganz rechts auf der Homepage unserer Web Präsenz sehen, dann bekommen Sie entsprechend mitgeteilt ob und um wieviel Uhr

COVID-19 Impfung – Anfragen

Heute haben wir in unserer Praxis zum ersten Mal sechs Patientinnen gegen COVID-19 mit Biontech geimpft. Wir haben die unglaublich großzügige Menge von sechs Impfungen je Arzt für diese Woche vom BMG zugeteilt bekommen.

Natürlich ist das Interesse sehr, sehr groß, die tägliche Nachfrage übersteigt bereits jetzt wahrscheinliche Liefermenge eines Monats!

Daher die Bitte an alle Interessierten: Bitte rufen Sie nicht an sondern schreiben Sie uns den Wunsch nach einer Impfung per Mail (info@diefrauenarztpraxis.com). Wir setzen Sie dann auf unsere Liste. Bitte ausschließlich mit vollem Namen und Geburtsdatum, damit wir Sie zuordnen können. Wir impfen zunächst ausschließlich Patientinnen unserer Praxis, da wir einfach keinen Impfstoff erhalten. Anderweitige Anfragen sind daher nutzlos, außer wir bekommen ein Kontingent Johnson&Johnson.

Bitte haben Sie Verständnis für die Regelung, unser Gesundheitsminister Spahn verspricht das Blaue vom Himmel, welches in der Praxis ausgebadet werden muss. Egal was dieser Mann von sich gibt, aktuell ist das völlig realitätsfernes Gesülze.

Update COVID – 19 Impfungen 18.05.2021

Wie sicherlich alle bereits wissen, hat unser Bundesgesundheitsminister Spahn die Priorisierung der Covid-19 Impfung zum 7. Juni 2021 komplett aufgehoben. Das bedeutet im Klartext, dass alle Personen sich gleichermaßen COVID – 19 impfen lassen können. Es können sich also alle Personen bei ihrem Haus – Facharzt oder in einem Impfzentrum um einen Impftermin bemühen.

Leider wurde dabei nicht erwähnt, dass weiterhin bevorzugt alle Personen aus der Priorisierungsgruppe zwei oder drei zu impfen sind, dieses sollen alle Beteiligten nicht aus den Augen verlieren.

Was er dabei leider auch nicht geäußert hat, dass die Liefermenge von verfügbarem Impfstoff nicht erhöht wurde. Bedeutet, die Haus- und Fachärzte werden weiterhin eine Mangelverwaltung haben, eine Beschleunigung der Impfsituation wird dadurch nicht erfolgen.

Ein uns bekannter Hausarzt hat mittlerweile eine Warteliste von über vier Wochen für Impfwillige für Biontech. Wenn dazu noch extra von der KV-Hessen eine Pressemitteilung heraus gegeben wird, dass aufgrund der knappen Situation des bevorzugten Impfstoffes Biontech möglicherweise angeforderte Mengen nicht geliefert werden können, kann man sich das Theater in den nächsten Wochen vorstellen.

Zudem ist es (Stand heute, 18.5.2021) immer noch so, dass die beteiligten Praxen von allen verfügbaren Impfstoffen etwas bestellen müssen, sie dürfen nicht nur alleinig Biontech als Bestellung veranlassen. Das bedeutet für viele Praxen, je weniger zum Beispiel Johnson&Johnson bestellt wird, umso weniger Biontech bekommen diese. Dieses geht soweit, dass eine Praxis, welche nur Biontech bestellt, gegebenenfalls nur zwölf Dosen in einer Woche bekommt.

Die Konsequenz für unsere Praxis daraus lautet, dass wir uns in der folgenden Woche informieren müssen, wie das Bestellwesen für unsere Situation erfolgen darf, demnach werden wir dann bestellen können. Wir werden frühestens jedoch mit Öffnung der Priorisierung im Juni mit der Impfung starten.