Impfung togo

Die hessische Landesregierung hat beschlossen, dass ab Samstag dem 2.8.2021 sämtliche Impfzentren in Hessen die Möglichkeit bieten, ohne Termin sofort eine COVID – 19 Impfung zu bekommen. Erwähnt wurde bei der Pressemitteilung allerdings nicht, um welche Impfstoffe es sich handelt, oder ob man sich einen Impfstoff aussuchen kann.

So schön diese Idee ist, kurzfristig entschlossene zu einer Impfung zu bewegen, so kritisch sehen wir diese Vorgehensweise für die niedergelassenen Ärzte. Wir müssen seit zwei Wochen den Impfstoff zwei Wochen im Voraus bestellen. Bedeutet für die Praxen, wenn sich jetzt kurzfristig Patienten abmelden weil sie von heute auf gestern einen Termin in einem dieser Zentren bekommen, wird es für die Praxen eng. Im Klartext, wenn keine Ersatzperson für die vorgesehenen Impfungen gefunden werden, können die Praxen massenweise Impfstoff wegwerfen, da zum Beispiel Biontech nur 31 Tage ab dem Auftauen und der Lieferung in die Praxis haltbar ist.

Schon jetzt haben Praxen, Betriebsmediziner und auch die Zentren Schwierigkeiten Menschen zu einer Impfung zu bewegen oder die Termine einzuhalten. Wenn jetzt durch solche kurzfristigen Aktionen Zentren sich gegenseitig kannibalisieren, ist das für kurzentschlossene Personen sicherlich schön, für die Menge an zu verwerfenden Impfstoff sicherlich nicht. Damit werden möglicherweise Kosten produziert, welche so nicht eingeplant werden sollten!

Die Konsequenz für uns wird sein, wir werden, nachdem die jetzigen Erstimpfungen vollzogen sind, nur noch Zweitimpfungen durchführen und dann das Programm komplett beenden.

Update COVID-19 Impfung 15.04.2021

Liebe Patientinnen, wir sind momentan nicht in der Lage entsprechend ihren Bedürfnissen COVID – 19 zu impfen. Der Hintergrund ist ganz einfach, wir sind bis Ende April gezwungen hälftig Astra Zeneca zu bestellen und auch zu verimpfen. Wie Sie sich vorstellen kann, hat eine normale Frauenarztpraxis nicht das Klientel, welches AstraZeneca bekommt. Aus diesem Grunde würden wir jede Woche Dutzende von Astra Zeneca Impfstoff über haben, welche uns zur Last gelegt würde, da wir sie diese nicht verwenden würden. Aus diesem Grunde werden wir wahrscheinlich, erst mit Beginn Mai mit den Impfungen beginnen.

Die Impfdiskussion auf ein Neues

Weiterhin wird öffentlich von allen politischen Lagern die Einführung einer Impfpflicht diskutiert. Die Diskussion ist zum einen hahnebüchen, da es sich immer nur um Masern dreht, zum anderen um die Impfverweigerer. Dazu kommt als Gewürz in diese Suppe auch noch der Gedanke, dass Ärzte Patienten bezüglich ihres Impfstatus „überwachen“ sollen. Schon heute sehen wir in der Praxis, trotz einer Bitte, dass Impfpässe einfach nicht mitgebracht werden oder schlicht unauffindbar sind.

Die Anzahl der im Nachgang gelieferten Impfausweise ist verschwindend gering. Entschuldigungen oder auch Ausreden haben wir alle dafür.

Sollten sich die Ärzte jetzt zur Impfstasi entwickeln? Ein dazu sachlich unaufgeregter Artikel in der FAZ.

Krasser Titel – Thema Impfen

Der Spiegel Online hat einen sehr krassen Titel zum Thema Impfen und die Folgen der Desinformation gebracht. In dem Artikel wird sehr schön auf die Argumentation(en) der Impfgegner eingegangen, welche in vielen Fällen hahnebüchen ist/sind. Besonders spannend empfinde ich aber die asoziale Ader der Impfgegner, weil diese ja billigend in Kauf nehmen, dass bei einem Infekt ihr eigenes Kind oder andere nicht geimpfte Kinder schwer erkranken können. Diese Kinder können aber selber nicht entscheiden, ob Sie Pro oder Contra eine Impfung wäre. Zumindest ich empfinde das als Verletzung der Fürsorgepflicht.