Vor- und Nachteile der Mammographie

Die Mammographie ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt wird. Es gibt Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung, ob eine Mammographie durchgeführt werden soll, berücksichtigt werden sollten.

Vorteile der Mammographie:

  1. Früherkennung: Die Mammographie ist eine effektive Methode zur Erkennung von Brustkrebs in einem frühen Stadium, wenn er noch klein ist und sich nicht ausgebreitet hat. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
  2. Präzision: Die Mammographie kann sehr detaillierte Bilder der Brust liefern, was es Ärzten ermöglicht, kleine Veränderungen in der Brust zu erkennen, die auf Brustkrebs hindeuten können.
  3. Schmerzlos: Die Mammographie ist schmerzlos und in der Regel schnell und einfach durchzuführen.

Nachteile der Mammographie:

  1. Strahlenbelastung: Bei einer Mammographie wird eine geringe Menge an ionisierender Strahlung verwendet, die das Krebsrisiko leicht erhöhen kann. Diese Strahlendosis ist jedoch im Allgemeinen sehr gering und das Risiko für eine Strahlenschädigung ist sehr gering.
  2. Falsch-positive Ergebnisse: Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit für falsch-positive Ergebnisse, bei denen die Mammographie ein Anzeichen für Brustkrebs zeigt, obwohl keiner vorhanden ist. Dies kann zu unnötigen biopsien und Ängsten führen.
  3. Falsch-negative Ergebnisse: Es gibt auch eine geringe Wahrscheinlichkeit für falsch-negative Ergebnisse, bei denen eine Mammographie keinen Hinweis auf Brustkrebs zeigt, obwohl einer vorhanden ist. In diesem Fall könnte die Diagnose verzögert werden.
  4. Unangenehm: Für einige Frauen kann die Mammographie unangenehm sein, da die Brust zwischen zwei Platten eingeklemmt wird.

Es ist wichtig, Vor- und Nachteile der Mammographie abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen, die auf individuellen Faktoren wie Alter, Familienanamnese und persönlichen Präferenzen basiert. Es wird empfohlen, mit einem Arzt über die beste Option für jede einzelne Person zu sprechen.

Brustkrebsscreening

Jede Frau kann ein Lied davon singen, das Thema Mammographie und Brustkrebsscreening. Dieses Screening ist seit 2007 in Deutschland etabliert und umstritten wie kaum eine andere Screeninguntersuchung.

Wie auch auf unserer Website schon mehrfach berichtet, sind die Gründe dafür sehr sehr differenziert.

Zum einen haben wir natürlich alle intuitiv Angst vor einer Bestrahlung. Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung, findet alle zwei Jahre statt, im Laufe von 20 Jahren also zehnmal. Damit erhöht sich das Brustkrebsrisiko alleine durch diese Bestrahlung ein wenig. Die wenigsten Frauen denken allerdings bei ihrem Urlaubsflug nach Mallorca, Menorca, auf die Kanaren, nach Dubai oder nach Übersee an die Bestrahlung. Die Bestrahlung während eines Achtstundenfluges ist jedenfalls deutlich höher als die einer einmaligen Mammographie alle zwei Jahre.

Deutsche Daten weisen darauf hin, dass auch das zweite Thema, der Überdiagnose, wohl offensichtlich nicht ganz so häufig auftritt wie befürchtet. Ob dieses nun ein deutsches Phänomen ist, weil die Daten einfach noch zu gering sind, bleibt dahingestellt.

Interessant ist auf jeden Fall, dass die aufgedeckten Brustkrebsfälle, in 50 % der Fälle einen besonders aggressiven Tumor aufwiesen. Wir nennen das G3. Quelle

Interessanterweise, das Hauptthema für unsere Patienten, nämlich die Schmerzen beim „Quetschen der Brust“, ist natürlich in dieser Studie kein Thema. Für die Frauen jedoch ist es offensichtlich eine der häufigsten Gründe, der Mammographie fern zu bleiben.

Ist damit die Ultraschalluntersuchung der Brust eine nennenswerte Alternative? Ja und nein. Ja, nicht als Alternative aber als hervorragend ergänzende Untersuchung. Im Ultraschall werden durchaus Befunde entdeckt, die nicht in der Mammographie sichtbar sind. Nein, in der Mammographie werden Befunde entdeckt, die im Ultraschall nicht sichtbar sind. Idealerweise wäre es also günstig beide Untersuchungen durchzuführen.

Diagnostik des Brustkrebses

Wenn von der Frau selbst eine Veränderung der Brust entdeckt wird oder aber weiterführende Untersuchungen im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge notwendig sind, kommt die Mammographie, eine Röntgenuntersuchung der Brust in 2 Ebenen, zum Einsatz. Die Strahlenbelastung ist bei den heutigen Geräten sehr gering geworden.
Ergänzend ist eine Ultraschalluntersuchung der Brust sinnvoll, die vor allem bei Cysten (Gewebswasserblasen) bessere Ergebnisse bringt als die Röntgenuntersuchung.
Ggf. können Befunde durch Feinnadelpunktion oder Gewebestanzen in örtlicher Betäubung weiteren mikroskopischen Untersuchungen zugeführt werden und damit abgeklärt werden. Manchmal ist die operative Entfernung eines unklaren Befundes in Narkose erforderlich, wobei nicht tastbare Veränderungen vor der Operation unter Röntgen- oder Ultraschallsicht mit einer Nadel ‘markiert’ und damit für die Gewebsentnahme örtlich gekennzeichnet werden können. In speziellen Fällen kommt auch die Kernspinuntersuchung zum Einsatz.