Leider ist im ersten Quartal 2018 die Schwangerschaftsabbruchrate gestiegen. Natürlich werden keine Gründe genannt, dafür ist auch das Statistische Bundesamt nicht zuständig. Trotzdem finde ich es erstaunlich, speziell unter dem Aspekt, dass die „Pille danach“ seit einiger Zeit frei verfügbar ist, damit also eher die Rate an Abbrüchen sinken sollte? Was also steckt dahinter, dass bei freiem und schnellerem Zugang zu diesem Medikament (war damals die Begründung der Befürworter für die Freigabe), entgegen den Erwartungen die Rate steigt?
Schwangerschaftsabbrüche 2017
Einmal im Jahr kommen von Bundesamt für Statistik neue Daten zu allen Lebenslagen in die Presse, so auch Anfang März die Zahlen über Schwangerschaftsabbrüche 2017. Die traurigen Nachricht: Es sind 2.5% mehr als 2016, in Zahlen etwas 2.500.
Die Gründe dafür blieben dieselben, die Altersverteilung ist immer noch ähnlich, nur die Zahlen gingen nach oben. Warum? Gerade seitdem die „Pille danach“ für einen direkten Zugriff in der Apotheke oder einer Ambulanz problemlos verfügbar geworden ist, stimmt die Zahl traurig. Wo liegt das Versagen, dass, obwohl bessere Verhütungsmöglichkeiten und/oder schnellere Zugriffsmöglichkeiten eine Schwangerschaft verhindern helfen könnten, mehr Abbrüche vorkommen? Für unsere Praxis kann ich sagen, dass wir erstaunlicherweise seit 2016 abnehmende Besuchszahlen zur Beratung nach einem „Unfall“ haben, obwohl wir dafür notfallmäßig zur Verfügung stehen.
Pille danach
Die „Pille danach“ wird am Morgen nach dem Geschlechtsverkehr genommen. „Pille danach“ weiterlesen