Leider ist im ersten Quartal 2018 die Schwangerschaftsabbruchrate gestiegen. Natürlich werden keine Gründe genannt, dafür ist auch das Statistische Bundesamt nicht zuständig. Trotzdem finde ich es erstaunlich, speziell unter dem Aspekt, dass die „Pille danach“ seit einiger Zeit frei verfügbar ist, damit also eher die Rate an Abbrüchen sinken sollte? Was also steckt dahinter, dass bei freiem und schnellerem Zugang zu diesem Medikament (war damals die Begründung der Befürworter für die Freigabe), entgegen den Erwartungen die Rate steigt?
Iren stimmen für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs
Seit 1983 ist im katholischen Irland ein Schwangerschaftsabbruch absolut verboten gewesen, die einzige Ausnahme wurde 2013 erlaubt, Frau konnte einen Abbruch durchführen, wenn das Leib und Leben der werdenden Mutter bedroht war.
Nun Bahn sich eine Zeitenwende an, Irland hat, so zeigen nach Wahl Befragungen, zu 68 % dafür gestimmt dass eine Legalisierung des Schwangerschaftsabbruch es möglich ist.
Dieses Referendum bedeutet jedoch lediglich, dass die Regierung in Irland erst einmal ein neues Gesetz beschließen muss, in dem die Fristen einer möglichen Legalisierung genannt werden. Es scheint so zu sein, dass diese Fristen wohl denen ähneln werden, welche hier in Deutschland gelten. Damit wird es in Irland in Zukunft für schwangere Frauen auch eine Pränataldiagnostik geben, welche in anderen Ländern Europas bereits Standard ist. Da keine Abtreibung möglich war, wurde auch keine Pränataldiagnostik legal angeboten. Lediglich der Ultraschall in der 22. Schwangerschaftswoche war in Irland Routine, für eine Abtreibung sind viele Frauen über das Wasser Richtung England oder auf das europäische Festland gefahren. Das dürfte hiermit hoffentlich der Vergangenheit angehören, die Stigmatisierung dieser Frauen ist damit vorbei.
Ungewollte Schwangerschaften
Im Zeitalter der Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln, zumindest in den entwickelten Ländern schockiert ein Artikel im Lancet, welcher von 44% ungewolten Schwangerschaften spricht. Natürlich ist diese Zahl gemittelt über alle Regionen, welche untersucht wurden, jedoch ist sie auch in Europa enorm hoch.
Neben der fehlenden Verhütung ist auch das Versagen einer Verhütung ein Grund, Pille vergessen, Gummi gerissen oder Medikamente zusätzlich eingenommen, welche die Wirksamkeit herab setzen.
Dabei gäbe es doch in Form einer Spirale mit oder ohne einem Hormon eine Langzeitverhütung! Asien macht es vor, dort verhüten über 40% aller Frauen so.
Beratung rund um das Thema Verhütung und Schwangerschaft
Die erste Anlaufstelle für solche Themen ist in Deutschland fast immer der Frauenarzt/die Frauenärztin. Es gibt aber sicher Situationen, in den ggf. von Dritter Seite Informationen gewünscht sind. Hierzu gibt es seit einiger Zeit Beratungsstellen für diese Themen.
Auf der Website Familienplanung.de finden Sie zusätzliches Informationsmaterial und natürlich Anlaufstellen. Dazu müssen Sie lediglich rechts auf den Button Ihre Postleitzahl und Stadt eingeben, dann bekommen Sie eine „mehr oder weniger gut“ gefilterte Liste der Beratungsstellen.
Das Thema Schwangerschaftsabbruch
Seit einigen Tagen geht ein Thema durch die Presse, speziell weil dieses vor dem Amtsgericht Giessen verhandelt wurde, der Schwangerschaftsabbruch. Was genau ist los?
Eine Frauenärztin, welche in Gießen die einzige Frauenärztin ist, welche Schwangerschaftsabbrüche anbietet, hat und bietet auf ihrer Homepage der Frauenarztpraxis Informationen zum Thema Schwangerschaftsabbruch an.
Abtreibungsgegner haben diese Frauenärztin nun verklagt, da sie entgegen den entsprechenden Paragraphen des Strafgesetzbuches Werbung für einen Schwangerschaftsabbruch machen würde.
Das Amtsgericht Gießen ist dieser Auffassung der Kläger gefolgt, hat die Frauenärztin verurteilt. Es wurde jedoch Berufung zugelassen, natürlich geht die Frauenärztin in Berufung.
Einen sehr schönen und meiner Meinung nach sehr ausgewogenen Artikel zu diesem Thema gibt es auf der Zeit Online. Hier finden Sie den Artikel.