Videosprechstunde beim Gynäkologen….

Möchten Sie sich das vorstellen? Ich eigentlich auch nicht. Unser Bundesgesundheitsminister aber findet es enorm wichtig, dass die Videosprechstunden ausgebaut werden. Natürlich wird das Equippment nicht gestellt und muss ggf.auch noch schön zertifiziert werden, damit auch alle dran verdienen.

Stellen Sie sich als normale Berufstätige jetzt mal Ihren Arbeitsplatz vor, an dem Sie bitte ab sofort Videokonferenzen tätigen sollen. Kein Problem? Stimmt. Können Sie eigentlich mit anderem im Meeting sitzen und trotzdem mit irgendeiner Person zusätzlich eine Videokonferenz halten? Nein? Ich auch nicht. BGM Spahn ist der Meinung, dass Ärzte diese Zeiten anbieten sollen, übersieht dabei auch, dass dann andere Sprechzeiten wegfallen müssen, unendlich kann keiner arbeiten.

Das Geschrei über noch weniger Präsenz möchte ich nicht hören.

Neuer Service in der Praxis

Nach Ostern führen wir Stück für Stück einen neuen Service für unsere Patientinnen ein. Eine App, mit der Sie Terminerinnerungen von uns bekommen können (selbst für Termine, welche ein Jahr im Voraus gemacht wurden), Informationen direkt von der Praxis und auch mit der Praxis kommunizieren können. Dieser Service gilt zunächst nur für unsere Bestandspatientinnen, ist aber ausweitbar. In zukunft bieten wir ggf. auch noch eine Videosprechstunde, z.Zt. jedoch ist das noch Zukunftsmusik.

Laden Sie die auf Ihr Smartphone und nutzen Sie den Service.

So funktioniert das Ganze, bitte den Link folgen: Hier

Die App ist kostenfrei im App Store für Android oder IOS (Apple) verfügbar.

Behandlung am PC?

Die Bundesärztekammer überlegt, das sogenannte Fernbehandlungsverbot zu lockern oder gar völlig zu kippen. Es soll ggf. in der nahen Zukunft möglich sein, dass Ärzte ihre Patienten (auch neue und unbekannte Patienten) im Videochat behandeln könnten. Dieses müsste für den Einzelfall festgelegt werden, damit klar ist, bei welchen Erkrankungen dieses möglich ist. Als Gynäkologe ist diese Form in den meisten Fällen völlig unsinnig, wie sich Frau sicher vorstellen kann. Bei unkomplizierten Erkrankungen wie,  z.B. eine Blasenentzündung oder eine Erkältung sicher denkbar.

Was mich bei dem Hype um die Telemedizin irritiert, ist die Tatsache, dass alle Befürworter in Bausch und Bogen annehmen, dass die Ärzte für diese zusätzlichen Sprechstunden (nichts anderes ist dieses) zeitlich kein Problem haben. Mit anderen Worten: Notfallmäßig einen Patienten mit dem Verdacht auf eine Blasenentzündung zu sehen, dafür hat der Doktor keine Zeit, aber für einen kleinen Plausch am PC schon? Ich glaube eher, dass dann für diese Sprechstunde die allgemeine Präsenzsprechstunde gekürzt werden wird, denn noch mehr arbeiten, wollen die meisten wohl kaum.

Was mich zusätzlich irritiert, dass wohl eine Deckelung der maximalen Anzahl von Videosprechstunden eingeführt werden soll. Bedeutet, die Kassenärzte dürfen nur eine gewisse Anzahl von Sprechzeiten Online sein und abrechnen. Würde mich dann ja interessieren, wieviel eine Praxis an einen Dienstleister zahlen darf, damit dieser die entsprechende Verschlüsselung inklusive Datenleitung bereitstellt. Wird wahrscheinlich ein Minusgeschäft.