Die AOK Rheinland/Hamburg bieten ab sofort Ihren Mitgliedern einen sehr fragwürdigen Service an, welcher oberflächlich als schönes Tool für die Patientinnen und Patienten erscheint, bei genauerer Betrachtung jedoch fast als bewusste Täuschung durchgehen kann.
Worum geht es?
Die AOK führt eine Patientenquittung ein, etwas was es schon seit Jahren gibt, nur kein Patient nutzt. Um jetzt den Versicherten zu seinem Glück zu zwingen, wird diese Quittung online gestellt und ist dort einsehbar.
Was enthält diese Quittung?
Bei einem Arztbesuch werden Leistungen in Form von Ziffern abgerechnet. Einer Leistung oder ein Leistungskomplex wird dabei eine Ziffer zugeordnet. Diese Ziffer wird wiederum mit einem Wert in Euro und Cent hinterlegt. Damit beginnt aber die Krux:
Ein Arzt erhält in seltenden Fällen den nominalen Wert einer Ziffer, sondern sogenannte Budgets. Diese werden Regelleistungsvolumin (RLV) o.ä. genannt. Das bedeutet, dass ein Arzt Ziffern und Leistungen erbringen kann, wie Er möchte, bezahlt werden diese nicht oder nur bis zum Maximalwert dieses Budgets. In Hessen z.B. in einem Quartal 15,15€ für das gesamte Quartal. So ist es durchaus möglich, dass der Wert der Ziffern 30/40 oder mehr Euro ausmachen kann, aber alles nur bis zum Budget vergütet wird. Der Rest wird definitiv nicht vergütet, der Arzt geht also leer aus!
Der nächste Punkt ist, dass sich die Budgets quartalsweise ändern. Bedeutet, dass ein Patientin nicht wissen kann, wie niedrig im angegebenen Zeitraum die Vergütung überhaupt ist.
Weiterhin wird nach der Abrechnung eines Quartals durchaus vom Budget noch etwas abgezogen, weil die Gesamtsumme, welche die Kassen zur Verfügung stellen, nicht für alle Patienten bei allen Ärzten reichen würde. Statt z.B. 15,15€ erhält der Arzt dann ggf. nur einen Bruchteil.
Im Allgemeinen kann ein Arzt abrechnen was Er will, das Budget wird Er schon mit nur einer Ziffer ausgeschöpft haben.
Diese Tatsachen sind natürlich der AOK bekannt. Hier wird also wissentlich der Versicherte hinter das Licht geführt oder stimmung gemacht. Zu Fragen ist, warum?