Welche Hormone werden in den Wechseljahren verordnet?
Generell werden Östrogene in Kombination mit einem Gelbkörperhormon gegeben. Eine Ausnahme bilden lediglich die Frauen, die keine Gebärmutter mehr haben. Sie können eventuell auch nur Östrogene einnehmen. Es gibt verschiedene Arten von Östrogenen und Gelbkörperhormonen, verschiedene Kombinationsmöglichkeiten dieser Hormone und verschiedene Anwendungsarten. Diese sind entweder pharmazeutisch-chemisch hergestellt oder aus Pflanzen extrahiert.
Östrogene
Es werden die natürlichen Östrogene verwendet, die auch von den Eierstöcken produziert werden, entweder in reiner Form oder in einer Verbindung, die im Körper zu reinem Östrogen umgewandelt wird. Außerdem gibt es noch Östrogene, die aus dem Urin von Stuten gewonnen werden und den weiblichen Östrogenen in ihrer Wirkung ähnlich sind. Die natürlichen Östrogene dürfen nicht mit den synthetischen Östrogenen der „Pille“ verwechselt werden, die sehr viel stärker wirken. Deshalb sind auch viele Nebenwirkungen der „Pille“ bei den natürlichen Hormonen nicht vorhanden.
Gelbkörperhormon
Überwiegend werden sogenannte synthetische Gestagene verordnet, die sich in ihren Wirkungen teilweise erheblich unterscheiden. Als besonders günstig erweisen sich Gestagene, die sich direkt vom natürlichen Progesteron ableiten lassen. Diese Progesteronabkömmlinge haben die gute Eigenschaft, die positiven Wirkungen der natürlichen Östrogene, z.B. auf das Herz-/Kreislaufsystem, nicht zu beeinflussen.
Alle verfügbaren Hormonersatzpräparate enthalten naturidentische Östrogene. Die Präparate unterscheiden sich aber in der Art des Gelbkörperhormons.
Gibt es Nebenwirkungen einer Hormon-Ersatz-Therapie?
Ja, natürlich! Diese Präparate sind Medikamente. Es gibt kein wirksames Medikament, welches nicht auch Nebenwirkungen aufweist.
Geringradige Nebenwirkungen sind anfängliches Brustspannen in den ersten Monaten der Einnahme, Übelkeit bei/nach der Einnahme, Spannungsgefühl in den Beinen, eventuelle Gewichtszunahme, Blutungsprobleme, Stimmungsschwankungen…..
Bedeutendere Nebenwirkungen sind häufigere Gefäßverstopfungen (Thrombose, Embolie), Herzinfarkt – und Schlaganfallrisiko kann steigen und eine höhere Rate an Brustkrebs bei längerer Anwendung. Speziell diese Risiken sind in den beiden großen Studie aus den USA und England herausgearbeitet worden. Seit 2016 wurden die beiden Studienergebnisse jedoch relativ stark abgeschwächt, die Nebenwirkungshäufigkeit wurde wohl zu stark hervor gehoben.