Blutungen in den Wechseljahren – was ist normal?
Vor dem endgültigen Ausbleiben der Regelblutung, was um das 50. Lebensjahr der Fall ist, werden die Abstände zwischen den Blutungen unregelmäßig, meist länger. Fast alle Frauen beobachten außerdem veränderte, oft verstärkte und verlängerte Blutungen sowie Vor- und Nachschmieren.
Woher kommen die Blutungsstörungen?
Ursache dafür ist das allmähliche Nachlassen der Funktion der Eierstöcke. Diese pro-duzieren zunächst häufig noch ausreichend Östrogene, aber zuwenig Gelbkörperhormon (Progesteron). Ein Eisprung findet immer seltener statt. Östrogene bauen die Gebärmutterschleimhaut auf, das Gelbkörperhormon wandelt die Schleimhaut um und bereitet sie auf die Abstoßung in Form der Regelblutung vor. Das Vorhandensein ausreichender Östrogenmengen bei zuwenig Progesteron in der frühen Phase der Wechseljahre führt zu einer unzureichenden Umwandlung der Gebärmutterschleimhaut und zu einer verlängerten, verzögerten Abstoßung und damit zu den beschriebenen Veränderungen bei der Regelblutung. Die individuelle Ursache bei Regelstörungen muß aber in jedem Fall immer Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt klären!
Was kann man bei Blutungsstörungen tun?
Die Blutungsstörungen sind vielen Frauen lästig und unangenehm. Schon in dieser Zeit kann es daher günstig sein, mit der Einnahme natürlicher weiblicher Hormone zu beginnen. Am geeignetsten für diesen Zeitraum ist eine Hormon-Ersatz-Therapie mit einem Präparat, das in seiner Zusammensetzung dem weiblichen Zyklus – das ist die Zeit zwischen zwei Regelblutungen – entspricht. In letzter Zeit werden Veröffentlichungen aktuell, in denen die aus der Verhütung bekannte Hormonspirale MIRENA® zur Verbesserung der Blutungsprobleme eingesetzt wird.
Was sind die Vorteile einer Hormon-Ersatz-Therapie zur Behandlung der Blutungsstörungen?
Die Blutungsstörungen hören auf. Die Regellähnliche Blutung ist im allgemeinen schwächer und kürzer.
Was sind die Nachteile einer Hormon-Ersatz-Therapie zur Behandlung der Blutungsstörungen?
Wie nach den letzten beiden großen Studien aus den USA und aus England bekannt hat eine Therapie mit künstlichen Hormonen eine Reihe von Nebenwirkungen, welche die früher durchweg positiven Meinungen der Hormonersatztherapie (HRT) in einem kritischeren Licht erscheinen lassen. Die Rate an unerwünschten Nebenwirkungen wie Herzinfarkt, Thrombose (Gefäßverstopfung) oder auch Schlaganfällen ist z.T. deutliche erhöht. Zusätzlich scheint die Häufigkeit von Brustkrebs unter der längeren Einnahme von diesen Medikamenten zu steigen. Aus diesen Gründen ist die Notwendigkeit der Anwendung dieser Medikamente besonders abzuwägen.
Wie lange treten die regelähnlichen Blutungen auf?
Die Blutungen treten so lange regelmäßig auf, wie die natürlichen Hormone eingenommen werden. Wenn Blutungen während der Einnahme oder unregelmäßig auftreten, sollten Sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt sprechen! Auch diese regelähnlichen Blutungen werden etwa fünf Jahre nach dem Ausbleiben der normalen Regelblutung von selbst schwächer und können vollständig aufhören.
Geht es auch ohne regelähnliche Blutungen?
Ja. Moderne Präparate, welche auch in niedriger Dosis gegeben werden können, sind in der Zusammensetzung und der Dosis bereits dafür vorgesehen, dass nach einer gewissen Eingewöhnungsphase keine Blutung mehr auftritt. Vorraussetzung ist meistens eine mindestens einjährige blutungsfreie Zeit.
Was ist, wenn Blutungen ohne Hormon-Ersatz-Therapie auftreten?
Liegt die letzte Regelblutung schon längere Zeit zurück und werden keine Hormone zum Ausgleich des Hormonmangels eingenommen, muß Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt bei jeder auftretenden Blutung genau nach der Ursache forschen! Jede Blutung kann dann Hinweis auf eine gut- oder bösartige Erkrankung der Gebärmutter sein, die behandelt werden muß