Gutartige Eierstockstumore

Bei den Tumoren der Eierstöcke unterscheidet man feste und flüssigkeitsgefüllte Geschwulste, wobei letztere als Zysten bezeichnet werden. Weiterhin werden gut- und bösartige Geschwulste unterschieden. Eierstockstumoren können sehr groß werden, ehe sie Beschwerden verursachen. Häufig werden sie als Zufallsbefund bei einer gynäkologischen Untersuchung oder im Ultraschall festgestellt.
Gutartige Eierstockstumoren können im Laufe der Zeit bösartig werden. Um Komplikationen zu vermeiden ist es wichtig, sie rechtzeitig zu behandeln. Die monatliche Ausbildung eines Eibläschens (Follikel) ist Ausdruck eines funktionierenden Menstruationszyklus und darf nicht als Zystenbildung fehlgedeutet werden.

Einteilung:

„Funktionelle“ Zysten. Diese entstehen z.B. aus Eibläschen bei Ausbleiben des Eisprungs. Das Eibläschen nimmt statt dessen an Größe zu und reift zur Zyste heran. Auch andere Gewebsarten des Eierstocks, z.B. der Gelbkörper, können sich zu Zysten umwandeln. Kommt es zu einer Blutung in das Innere der Zyste, spricht man von einer „eingebluteten Zyste“.

„Schokoladenzysten“ (Endometriosezysten): Diese entstehen durch ortsfremd im Eierstock angesiedelte Gebärmutterschleimhaut. Das bei der Menstruation freigesetzte Blut sammelt sich hier in einer Ovarialzyste als dunkelbraune, zähe Flüssigkeit, die in ihrer Konsistenz an erhitzte Schokolade erinnert.

„Dermoidzysten“ entstehen aus dem Keimgewebe des Eierstockes, das normalerweise befruchtungsfähige Eizellen bereitstellt. Es kommt stattdessen zur Ausbildung verschiedenster Gewebsarten bis hin zu Haaren oder Zähnen, die in einer Zyste abgekapselt werden.

Komplikationen:

Durch Platzen der Zyste mit Auslaufen des Inhalts, z.B. beim Sport, können plötzlich Unterbauchschmerzen entstehen, die jedoch meist nach wenigen Tagen wieder abklingen.

Bedrohlich ist die seltene, aber sehr schmerzhafte Verdrehung des durch Zysten vergrößerten Eierstocks um den eigenen Aufhängestiel („Stieldrehung“). Da die im Stiel verlaufende Blutzufuhr des Ovars stranguliert wird, kann es zu einem Ovarialinfarkt mit Verlust des Eierstockes kommen. In solchen Fällen sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden, damit durch eine Operation eine Rückdrehung des Ovars, gegebenenfalls mit Zystenausschälung, erreicht werden kann.

Behandlung:

Funktionelle Zysten bis zu einer Größe von 4-5cm können über einige Menstruationszyklen mittels Ultraschall beobachtet werden. Sie neigen zur spontanen Rückbildung, die evtl. durch eine Behandlung mit Gelbkörperhormonen unterstützt werden kann. Fortbestehende oder schmerzhafte funktionelle Zysten sowie Schokoladen- und Dermoidzysten sollten operativ entfernt werden. Dies geschieht heute am schonendsten ohne Bauchschnitt mittels einer Bauchspiegelung (Laparaskopie). Der Eierstock kann dabei zumeist erhalten werden.