Netter Satz vom CSU Chef Seehofer im Rahmen der Verhandlungen der Großen Koalition: Wir werden sicherstellen, dass alle auch zukünftig eine gute, flächendeckende medizinische und pflegerische Versorgung von Beginn bis Ende ihres Lebens erhalten, unabhängig von ihrem Einkommen und Wohnort. Dazu gehörten auch eine wohnortnahe Geburtshilfe, Hebammen und Apotheken überall da, wo die Menschen lebten.
Das ist ja gerade das Problem. Dort, wo immer weniger Menschen leben, gibt es auch immer weniger Angebote dergleichen. Erst ist der Markt weg, dann die Post/Bank oder der „Tante-Emma“ Laden, dann machen die Kneipen zu und zuletzt findet der Arzt keinen Nachfolger mehr.
Das will die GroKo ändern? Wie denn, wenn bislang die Abwanderung nicht gestoppt werden konnte, wie soll eine Zuwanderung in diese Gebiete attraktiv werden? Nur dann kommen auch die ganzen Dienstleister und ggf. lassen sich auch Mediziner aus den Kliniken überreden sich in der Fläche nierzulassen.
Zudem war die Marschrichtung unter der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt eine ganz andere: Es sollen Zentren gebildet werden, die Fläche soll ausgedünnt werden. Das soll nun nicht mehr gelten? Kaum zu glauben, allein 2016/2017 haben sich die Zahl der geburtshilflich tätigen Kliniken wieder reduziert. Bekommt Sylt jetzt wieder eine Geburtshilfe, weil die Groko es so will? Das war 2013/2014 eine ganz bekannte Posse, siehe hier: