Das Sommerloch in der Presse nähert sich

Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man den neuesten Artikel in Spiegel online über die so genannten Selbstzahlerleistungen in den Arztpraxen liest. Interessant wird dieser Artikel allerdings diesmal besonders, wenn man in dem Forum darunter die Meinungen von vielen Foristen dazu liest. Fast einmütig wüten diese gegen die Krankenkassen, welche die Selbstzahlerleistung ja generell verteufeln. Für ein Forum in Spiegel online recht erstaunlich.

Wie mies diese Artikel recherchiert wurde, kann man allerdings auch durch perfektes Weglassen von Einzelheiten erkennen. Erstens stimmt der Teilsatz über den Berufsverband der Augenärzte so nicht, dieses wird im Forum weiter unten auch erwähnt. Zweitens sind es die Kassen selbst, die trotz besseren Wissens in der Nachbetreuung von Brustkrebspatientinnen einen Ultraschall der Brust fordern, weil dieser ja zwingend notwendig sei. Das steht so in keiner Leitlinie. In Hessen zumindest wird dieser jedoch noch nicht einmal bezahlt, auch wenn viele Ärzte ihn innerhalb der ersten fünf Jahre in der Nachuntersuchung durchführen oder durchführen lassen. Falls die Kassen gerne mal mit einer Frau sprechen möchten, bei der bei uns im Ultraschall ein bösartiger Befund entdeckt wurde, welcher jedoch nicht in der Mammographie darstellbar, damit also ein Leben gerettet wurde, wir stellen gerne den Kontakt her. Gleiches gilt für die Aussage der Kassen bei übergewichtigen Patienten, bei denen sie eine Durchführung eines vaginalen Ultraschallalles fordern, weil ansonsten ja keine adäquate Aussage über den Zustand von Gebärmutter Eileiter oder Eierstöcken zu treffen sei.

Was denn nun, einmal völliger Unsinn, zum zweiten aber unbedingt notwendig?

Habe ich ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs?

Viele Frauen stellen sich diese Frage, da im familiären Umfeld die Erkrankung vorkommt oder sogar häufiger vorkommt. Ein Konsortium hat definiert, in welchen Fällen sich „Frau“ an ein Zentrum wenden könnte oder sollte, um weitere Fragen zu klären. Diese sind:

mind. drei Frauen mit Brustkrebs, unabhängig vom Alter
mind. zwei Frauen mit Brustkrebs, davon eine Erkrankung vor dem 51. Lebensjahr
mind. eine Frau mit Brustkrebs und eine Frau mit Eierstockkrebs
mind. zwei Frauen mit Eierstockkrebs
mind. ein Mann mit Brustkrebs
mind. eine Frau mit Eierstockkrebs und ein Mann mit Brustkrebs
mind. eine Frau mit Brustkrebs vor dem 36. Geburtstag
mind. eine Frau mit beidseitigem Brustkrebs, wobei die Ersterkrankung vor dem 51. Geburtstag war
mind. eine Frau mit Brust- und Eierstockkrebs
mind. eine Frau mit triple-negativem Brustkrebs vor ihrem 51. Lebensjahr*
mind. eine Frau mit Eierstockkrebs vor ihrem 71. Lebensjahr*
ein Mann mit Brustkrebs*

*Diese Kriterien werden zur Zeit im Rahmen von Studien weiter untersucht

Falls etwas davon zutrifft, gehen Sie auf die Seite eines Zentrums und informieren sich über die weiteren Schritte. Hier finden Sie weitere Informationen:

Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs

Aus gegebenem Anlass möchten wir hier noch einmal auf dieses Zentren aufmerksam machen, an welche sich Frauen mit o.g. Problematik wenden können.
Häufig bekommen wir die Frage nach der Relevanz einer Vorerkrankung von Familienmitgliedern gefragt, speziell natürlich Brustkrebs oder Eierstockkrebs. Seit mehreren Jahren kümmern sich über Deutschland verteilte Zentren um diese Frauen. Dabei wird geklärt, ob eine relevante Belastung vorhanden und damit ein anderer Vorsorgemodus notwendig ist!

Hier finden Sie das für Sie nächstgelegene Zentrum: