Tolle Daten 2013. 60% aller Kliniken machen Verlust, nur nur jede achte Klinik betrachtet die eigene Lage als gut. Das kann man ja gut oder schlecht beurteilen.
Nehmen wir den Spitzenverband der Kassen, welcher mitgeteilt hat, dass „schlechte“ und unrentable Kliniken geschlossen gehören. Die Nachricht der Verluste wäre also eine gute für den Verband, das Problem der Kliniken würde sich von selber – Insolvenz – lösen.
Nehmen wir die Politik, namens Bahr (Bundesgesundheitsminister), Spahn (Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Gesundheit) und Lauterbach (Berater und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD), so wären auch diese glücklich. Letzterer hat vor kurzem verkündet, dass 20% der Kliniken überflüssig sind. Auch hier würde sicher helle Freude ausbrechen, da die kliniken sich ja quasi selbst eleminieren.
Nehmen wir die Kliniken selbst. Könnten diese nicht unrentable Abteilungen mit anderen Kliniken zusammenlegen oder diese schließen? Könnten diese nicht ortsübergreifend Verbünde gründen und pro Standort nur noch wenige, dafür aber aufgrund der Fallzahl kostendeckende Eingriffe anbieten?
Betrachten wir die Situation von der Seite der Betroffenen – den Patienten.Würde eine Kreisklinik wegfallen, hätten die Patienten eine z.T. erheblich weiteren Weg, nicht nur bei geplanten Eingriffen, sondern erst Recht bei Notfällen.Ginge man zusätzlich davon aus, dass ein größerer Teil der geplanten Eingriffe notwendig sind, würde bei einem Wegfall von 20% Kapazität die Wartezeit deutlich erhöht werden. Wie gehen wir und erst Recht die Politiker damit um?
Ist eine Wartelistenmedizin gewünscht?
Ist eine wohnortnahe Medizin auch nicht mehr gewünscht?
Wird der „Gatekeeper“, der Zugangsverwalter eingeführt, damit Patienten aussortiert werden?
Wird der Versicherungsstatus noch ungerechter, weil Wohlhabende oder privat Versicherte sich immer noch jederzeit eine Klinik aussuchen können, da sie nicht dieser Beschränkung unterliegen?
Wird damit die doch so vehement bestrittene 2-Klassen Medizin zementiert?