Operative Behandlung
Ziel der operativen Therapie ist die vollständige Entfernung des Krebsknotens im gesunden Gewebe, möglichst unter Erhaltung der Brust in einer kosmetisch guten Form. Die heutigen Operationstechniken bieten meistens die Möglichkeit, brusterhaltende Operationen anzubieten. Die Narben werden so gelegt, daß sie kaum sichtbar sind. Bei größeren Gewebsentnahmen und der Gefahr einer Einziehung am Ort der Gewebsentnahme können auch silikon- oder gelgefüllte Prothesen für einen Wiederaufbau der Brustform eingesetzt werden.
Bei großer Ausdehnung des Krebses ist aber die Entfernung der Brust auch heute noch sinnvoll. Es ist jedoch evtl. ein gleichzeitigem Wiederaufbau der Brustform oder die Entfernung der Brustdrüse unter der Haut (subkutane Mastektomie) mit Einsatz von Prothesen möglich, so daß auch in diesen Fällen ein befriedigendes kosmetisches Ergebnis erreicht werden kann.
Nach Stellen der Diagnose wird das operative Vorgehen mit der Patientin eingehend besprochen, hierbei werden die Wünsche und Vorstellungen der Frau bzgl. ihres äußeren Erscheinungsbildes weitestgehend berücksichtigt.
Für die Bestimmung der Streuung des Krebses in die Lymphknoten werden mindestens 10 Lymphknoten der Achselhöhle entfernt. Auch die Erkennung des 1. Lymphknotens in Tumornähe des sogenannten Wächter- oder Sentinellymphknotens wird zunehmend durchgeführt.
Wenn dieser Wächterlymphknoten keine Krebszellen enthält, kann evtl. auf eine größere Operation in der Achselhöhle verzichtet werden.
Strahlenbehandlung
Bei den heute meist durchgeführten, brusterhaltenden Operationen gehört die Bestrahlung der betroffenen Brust mit zur örtlichen Sicherheitsbehandlung. Dies wird ambulant über einen Zeitraum von meist 6 Wochen durchgeführt.
Chemotherapie
Gemäß den internationalen Richtlinien für die Brustkrebsbehandlung wird bei bestimmter Risikosituation für die Streuung von Brustkrebszellen im Anschluß an die operative Behandlung eine begleitende Chemotherapie, die sogenannte adjuvante Chemotherapie , oftmals für sinnvoll gehalten. Diese wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Hormontherapie
Wenn die sogenannten Hormonrezeptoren (siehe vorne) positiv sind, d.h., der Krebs auf Hormone für sein Wachstum abgewiesen ist, kann durch die Tabletteneinnahme von Antihormonen ein evtl. Wiederkommen des Krebses gut vermieden werden. Diese Nachbehandlung ist ohne größere Nebenwirkungen. Zur Verfügung stehen die sogenannten Antiöstrogene (z.B. Tamoxifen) oder die sogenannten Aromatasehemmer.
Rehabilitation und Kuraufenthalt
Zur Förderung der Wiedergenesung werden im Anschluß an eine Krebsbehandlung verschiedene Rehabilitationsmaßnahmen angeboten, stationäre Kurbehandlungen in speziellen Krebs-Kurkliniken.
Zur Wiedereingliederung gehört bei Brustabnahme die Verordnung von Brustprothesen oder die Beratung über operative Wiederaufbaumaßnahmen der Brust sowie die psychische Betreuung der Patientin und deren Partner, die Beratung über Hilfsangebote, Selbsthilfegruppen und die Beratung über soziale Hilfen wie den Schwerbehindertenausweis und vieles mehr.
Nachsorge
Nach der Behandlung einer Krebserkrankung wird eine Sicherheitskontrolle, die sogenannte Nachsorge empfohlen, die in zunächst 1/4jährlichen Kontrolluntersuchungen beim niedergelassenen Frauenarzt besteht. Hier gibt es verschiedene Nachsorgeprogramme, die teils mehr technisch-labormedizinisch, teils mehr beschwerde-, bzw. klinisch orientiert sind. Auf jeden Fall gehören eine gründliche 1/4jährliche Abtastuntersuchung der Brüste und deren Umgebung sowie regelmäßige Mammographien (siehe oben) und Ultraschalluntersuchungen der Brust zum Nachsorgeprogramm.