Weniger Krankenhäuser sind gut?

Sie haben es sicher schon in der Presse verfolgt, in dieser Woche gab es einen mittelgroßen Aufschrei in der Gesundheitslandschaft. Die Bertelsmann Stiftung hat eine Studie veröffentlich, nach der die Menschen davon profizieren würden, dass 60% aller Krankenhäuser schließen würden und damit die Expertise sich auf die verbleibenden, excellenten Häuser konzentrieren würde.

Finden Sie auch gut? Dann sind auch Sie der Stiftung aufgesessen, welche durchaus gezielt, haarscharf an der Realität vorbei, Beiträge veröffentlicht.

Warum ist diese Studie sehr einseitig und ungenau?

  • Die Daten wurden im Ballungsraum Köln-Leverkusen erhoben, einem Gebiet, welches man sicherlich nicht als ländlich bezeichnen kann und welches eine gute Infrastruktur aufweist. Von den 2.2 Millionen Einwohnern leben die Hälfte allein in Köln. Also absolut nicht mit der Eifel oder dem Bayrischen Wald vergleichbar.
  • Es wird die die Unfähigkeit der Kliniken an Spezialoperationen oder Spezialerkrankungen festgemacht, diese machen aber typischerweise nur einen Bruchteil der Aufenthalte aus. Zudem werden bereits heute viele dieser Erkrankungen nur noch von wenigen Krankenhäusern behandelt.
  • Die Studie erweckt den Eindruck, dass flächendeckend die Versorgung gesichert wäre bei gleichzeitiger Verminderung der Anzahl der Krankenhäuser um 60%!
  • Daher erscheint diese Studie einseitig und tendenziell!

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