Dass wir Ärzte nicht gerade das höchste Zutrauen zu Leistungen von unserem Bundesgesundheitsminister haben, dürfte im Allgemeinen bekannt sein. Das in Sachen Qualität aber dieses Ministerium durchaus bereit und in der Lage ist, noch eins drauf zulegen, zeigt jetzt einen Artikel des deutschen Ärzte. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/151995/Umfrage-Vier-Fuenftel-der-Kliniken-von-falschen-Daten-im-Bundesklinikatlas-betroffen Patientinnen und Patienten wollen und sollen sich in Zukunft im so genannten Bundesklinikatlas über Leistung und Qualität von Kliniken informieren. Offensichtlich ist aber die Datenbasis, welche vom Bundesgesundheitsministerium dazu eingepflegt wurde, so grottenschlecht, dass 80 % der Daten von den Kliniken entweder fehlerhaft fehlend oder sogar komplett falsch sind. Sicherlich haben die Kliniken auch ihren Anteil, weil sie möglicherweise bis zur Veröffentlichung dem Ministerium auch nicht alle Daten oder sogar fehlerhafte Daten geliefert haben, das halte ich für absolut möglich.
Das Ministerium möchte mit diesem Atlas nicht nur die potentiellen Patientinnen und Patienten informieren, sondern erreicht natürlich über diese Darstellung auch eine Steuerung von Patientenströmen. somit verlassen sich diese Patienten auf Klinik Daten, welche in 80 % der Fälle nicht stimmen.
Wenn eine Praxis dermaßen mies arbeiten würde, würde sie wahrscheinlich von Kammern, KV, Gesundheitsamt oder sonstigen Ämtern und Organisationen abgemahnt werden und hätte in kürzester Zeit keine Patientinnen mehr. Es ist unglaublich, dass ein Ministerium sich einen dermaßen miesen Auftritt leisten darf.