Das Problem von Schmerzen der Scheide und Ausfluß aus der Scheide kennen viele Frauen. Gründe dafür sind vielfältig.
Vor den Wechseljahren ist es meistens eine Infektion.
Die häufigste Ursache einer Infektion ist ein Vaginalpilz, meistens Candida oder eine bakterielle Infektion, hier meistens mit Keimen aus der Darmregion. Symptome für eine Pilzinfektion sind der juckende und häufig zugleich brennende Intimbereich mit einem weißen, häufig dicken oder auch bröckeligen Ausfluß.
Die akute Behandlung ist relativ einfach durch eine eintägige oder mehrtägige Behandlung mit einem „Antipilzmittel“. Dieses sollte immer sowohl in der Scheide als auch im äußeren Intimbereich bis hin zum Enddarmausgang hin angewendet werden.
Wenn dieser Infekt häufiger vorkommen sollte,ist eine Partnerbehandlung und evt. auch eine Bestimmung der Pilzart notwendig. Zusätzlich gibt es einfache Maßnahmen, welche die Häufigkeit einer Pilzinfektion reduzieren helfen. Dazu gehören:
- Wenig oder geringer Gebrauch von Seifen im Intimbereich, damit der lokaler Schutz des „Säuremantels“ erhalten bleibt.
- Bei einer Infektion regelmäßige Verwendung von kochbarer Unterwäsche.
- Wenn die Infektion regelmäßig nach der Blutung auftritt, Versuch des Verzichtes auf Tampons.
- Versuch der Verbesserung der lokalen Bakterienbesiedelung und Abwehr durch die Anwendung von (Döderlein-) Laktobazilenhaltigen Vaginalzäpfchen direkt nach der Blutung und regelmäßig in der Zeit danach.
- Bei häufigem Besuch von Schwimmbädern vorher einen Tampon einführen und danach sofort entfernen, da Chlor die Schleimhautoberfläche angreift.
- Evt. einen Test auf eine übermäßige Pilzbesiedelung des Darmes beim Hausarzt oder Internisten durchführen lassen.
- Partner auf Pilze testen lassen.
- Evt. sich und den Partner auf eine Pilzbesiedelung im Rachen testen lassen.
- Wenn irgend wie möglich Verzicht auf Antibiotika für banale Infekte. Diese zerstören die lokale Abwehr im gesamten Intimbereich und fördern die Ausbreitung von Pilzen, die durch ein Antibiotikum nicht betroffen sind.
- Luftdurchlässige Slipeinlagen tragen und diese evt. mehrfach am Tag wechseln, sodass bei stärkerem Ausfluss die Kontaktzeit nicht so hoch ist.
- Nach den Wechseljahren ist dieses Problem meistens durch den normalen Hormonmangel verursacht. Die Schleimhäute werden flacher, empfindlicher und die Zusammensetzung der Keime auf der Schleimhautoberfläche ändert sich. Das führt manchmal zu einem ständigen „brennenden“ Gefühl. Wenn es sich nicht um einen normalen Infekt, sondern um o.g. Grund handelt, ist die Behandlung relativ einfach:
In regelmäßigen Abständen wir ein lokal wirksames, östrogenhaltiges Medikament in die Scheide eingebracht. Entweder in Form eines Zäpfchens oder einer Creme.