Wenn sich Paare über 40 Gedanken über eine (erneute) Schwangerschaft machen, denken diese als erstes an Fehlbildungen, Chromosomenstörungen, dabei namentlich oft an Down Syndrom (Trisomie21). Es sind eigentlich vor dem Start ganz andere Dinge zu bedenken oder mit ins Kalkül zu ziehen, welche sehr belastend sein können. Hier ein kleiner Exkurs, welche Überlegungen bei dieser Gruppe von Paaren wichtig ist.
Die Wahrscheinlichkeit pro Zyklus schwanger zu werden liegt bei über 40-jährigen 50% unter derjenigen von 25-jährigen Frauen. Im Gegensatz dazu liegt die Fehlgeburtsquote bei 40-jährigen bei ca. 25% und bei >45-jährigen Frauen bei 50% pro Zyklus. Damit ist das nennenswerte Problem zum einen überhaupt schwanger zu werden, dann schwanger zu bleiben.
Wenn dann die Schwangerschaft eingetreten ist, stimmt natürlich die Befürchtung, das Kind könnte ein erhöhtes Risiko auf eine Erkrankung haben. Es geht aber nicht nur um Erkrankungen. So haben „ältere Schwangere“ ein deutlich erhöhtes Risiko auf eine Mehrlingsschwangerschaft, nicht nur durch die Kinderwunschbehandlung, sondern auch natürlicherseits Damit sind sehr häufig weitere Komplikationen verbunden.
Bei den Chromosomenstörungen liegt die Trisomie 21 vorn. So liegt bei einer 30-jährigen Frau das Risiko auf ein Kind mit Trisomie 21 bei ca. 1 : 1.000, bei einer 45jährigen Frau bei ca. 1 : 30., also 33x höher!
Bei Komplikationen liegen ebenfalls Daten im Vergleich vor. So haben Frauen >45 ein bis zu 5x höheres Risiko auf einen Blutdruck in der Schwangerschaft, ein 6x höheres Risiko auf eine Präeklampsie sowie 3-fach höheres Risiko auf einen Gestationsdiabetes (Zucker in der Schwangerschaft).
Risikenvergleich verschiedener Altersgruppen
Risiko | Risikoerhöhung Gruppe >45 zu <35 |
Eileiterschwangerschaft | 8-fach |
Trisomie 21 | 7-fach |
Hypertonie | 5-fach |
Gestationsdiabetes | 3-fach |
Präeklampsie | 6-fach |
Tod | 7.5-fach |
Herzinfarkt | 9-fach |
Kaiserschnitt | 2-fach |
Plazenta Praevia | 4.5-fach |
Zu kleine Kinder (SGA) | 2.5-fach |
Frühgeburt (<37 Wochen) | 2-fach (bis 22%!) |
Intrauterines Versterben | bis 3.8-fach |
Sollte das jetzt abschrecken? Nein! Jedes Paar versucht vor einer Schwangerschaft, Informationen genau über diese Themenbereiche zu bekommen. Viele Risiken kann man ausschliessen, behandeln oder gut überwachen, so dass es nicht zu einer Katastrophe kommt. Fragen Sie uns.